Die Gesellschaft. Es war das Jahr 1945, in dem der Ingenieur und Tüftler Poul Due Jensen beschloss, aus seiner Erfindung etwas zu machen. So gründete der Däne ein Unternehmen und begann, die Grundwasserpumpe, die er entwickelt hatte, in Serie herzustellen. Seit 1967 heißt das Unternehmen Grundfos und ist heute mit 68 Gesellschaften in 43 Ländern präsent. In Deutschland sind die Dänen seit 1960 vertreten.
Da der Unternehmensgründer wollte, dass sein Lebenswerk auf Dauer fortbesteht, gründete er 1975 die Poul Due Jensen-Stiftung. Deren Satzung schreibt vor, dass über 90 Prozent der Gewinne wieder in das Unternehmen reinvestiert werden müssen. Die Grundfos-Gruppe gehört zu 85,1 Prozent der Stiftung, zwölf Prozent des Gesellschaftskapitals hält die Familie des Unternehmensgründers und 2,9 Prozent halten die Mitarbeiter.
Dienstleistungen und Marktbedeutung. Die Grundfos-Gruppe gilt weltweit als einer der führenden Pumpenhersteller für Wasserversorgung, Heizung und Abwassersysteme. Im Ranking des VDMA belegte Grundfos 2007 weltweit den ersten Platz unter den Flüssigkeitspumpen-Herstellern. Grundfos produziert und verkauft insgesamt jährlich circa zehn Millionen Pumpen und baut den Anteil energiesparender Pumpen aus. Die Fabrik in Wahlstedt bei Hamburg hat sich auf große Umwälzpumpen sowie auf Hochdruck-Kreiselpumpen und Druckerhöhungsanlagen für die Wasserversorgung spezialisiert. Mit einem Marktanteil von etwa 50 Prozent ist das Unternehmen nach eigenen Angaben weltweit Marktführer bei Heizungspumpen. Dabei entwickelt und produziert Grundfos nicht nur die Pumpen, sondern auch deren Motoren und Elektronik für Steuerungen und Regelungen. Zur Produktpalette gehören auch Pumpen für die Nahrungsmitteltechnik und Pharmabranche.
Die Grundfos-Gruppe konnte in den vergangenen Jahren von Mal zu Mal ihren Jahresumsatz steigern: 2006 um 15 Prozent auf über zwei Milliarden Euro; davon wurden 209,6 Millionen Euro in Deutschland umgesetzt. Der Gewinn vor Steuern lag bei rund 200 (Vorjahr: 168) Millionen Euro. 2007 wird mit einer leichten Umsatzsteigerung und stabilem Gewinn gerechnet.
Standorte und Mitarbeiter. In Deutschland unterhält das Unternehmen neben einer Pumpenfabrik in Wahlstedt bei Hamburg, in der 650 Mitarbeiter beschäftigt sind, weitere Produktionen in Bodenheim bei Mainz (120 Mitarbeiter) und in Pfinztal bei Karlsruhe (190 Mitarbeiter) sowie eine Vertriebsgesellschaft in Erkrath bei Düsseldorf. Neben der Vermarktung der Produkte in Deutschland übernimmt die Vertriebsgesellschaft konzerninterne Dienste wie Personalmanagement und Verwaltungsaufgaben. Sie ist gegliedert in die Industriedivision mit vier Niederlassungen und in die Gebäudetechnik, die sechs Niederlassungen mit über 100 regionalen und lokalen Vertriebsaußenstellen und rund 420 Mitarbeiter hat. Der ganze Grundfos-Konzern beschäftigt weltweit 15.000 Mitarbeiter.
Karriere bei Grundfos. Das Unternehmen setzt auf kontinuierliche Personalentwicklung und veranstaltet zusätzlich zu lokalen Trainings auch Seminare an der konzerneigenen Poul Due Jensen Academy in Dänemark. Neben einem Trainee-Programm für Hochschulabsolventen gibt es auch ein Management-Trainee-Programm für Nachwuchskräfte, die auf eine Führungsposition vorbereitet werden sollen. Es beinhaltet drei Trainingsmodule, verteilt auf zwei Jahre. Zwischen diesen übernehmen die Teilnehmer eigene Projekte und lernen durch Jobrotation mindestens eine andere Grundfos-Gesellschaft kennen. Auch Auslandseinsätze sind möglich. Für die Weiterentwicklung von Führungskräften werden verschiedene Leadership Development-Programme angeboten und 360-Grad-Feedbacks durchgeführt.
Das Unternehmen legt Wert darauf, dass sich die Beschäftigten auch wohlfühlen. Regelmäßige Umfragen zur Mitarbeitermotivation sollen Verbesserungsmöglichkeiten aufspüren, an denen gearbeitet werden kann. Verschiedene Angebote zur Gesundheitsvorsorge wie zum Beispiel Massagen am Arbeitsplatz oder die Wellness-Küche in der Kantine gehören zum "Wohlfühl-Paket".
Einstieg mit langjähriger Branchen- und Führungserfahrung. Führungspositionen im Management werden sowohl aus den eigenen Reihen als auch von außen besetzt.
Einstieg als akademischer Junior Professional. Ingenieure mit und ohne Vertriebserfahrung, am besten noch mit Branchenerfahrung, werden regelmäßig gesucht.
Einstieg nach dem Hochschulstudium. Die Vertriebsgesellschaft und die Produktionsgesellschaft suchen Hochschulabsolventen für den Bereich Vertrieb, Marketing, Finance, Human Resources sowie Entwicklung und Produktion.
Bei der Vertriebsgesellschaft können vor allem Versorgungstechniker, Maschinenbauer, Verfahrenstechniker und Wirtschaftsingenieure direkt in den Vertriebsinnendienst einsteigen oder ein Trainee-Programm absolvieren. Das Programm besteht aus fünf Modulen, die an der konzerneigenen Academy in Dänemark abgehalten werden. Die Trainings sehen Vertriebs- und Produktschulungen vor. In den Praxisphasen bearbeiten die Absolventen eigene Projekte und werden dabei von einem Coach betreut. Nach erfolgreichem Abschluss übernehmen die Nachwuchskräfte als Außendienstmitarbeiter ein eigenes Vertriebsgebiet.
Grundfos wünscht sich Mitarbeiter, die Interesse an der Arbeit im Vertrieb haben, kommunikationsstark, teamfähig und kundenorientiert sind. Die Vergütung sei marktüblich, sagt die Personalabteilung.
Abschlussarbeiten. Sowohl die Vertriebs- als auch die Produktionsgesellschaft betreuen Ingenieure und Wirtschaftswissenschaftler bei ihrer Abschlussarbeit. Eigene Themenvorschläge sind erwünscht, es werden aber auch Themen gemeinsam erarbeitet.
Praktika. Schüler und Studierende können bei Grundfos Berufserfahrung sammeln. Schülerpraktika dauern mindestens zwei Wochen, und werden nicht vergütet. Studenten im Grundstudium sollten drei Monate Zeit mitbringen, im Hauptstudium mindestens sechs Monate. Bevorzugte Fachrichtungen sind Maschinenbau, Versorgungstechnik, Verfahrenstechnik, Wirtschaftsingenieurwesen und Wirtschaftswissenschaften. Praktika sind in Marketing, Produktmanagement, Finanzabteilung und Personalmanagement möglich. Auslandspraktika werden nicht angeboten.
Einstieg als Fachkraft. Gesucht werden Industriekaufleute mit technischem Hintergrund und Heizungsbauer oder verwandte Berufe mit kaufmännischem Hintergrund. Die Produktionsgesellschaft sucht qualifizierte Facharbeiter, die Interesse an Automatisierung haben.
Einstieg als Auszubildender. Grundfos bildet jeweils ab 1. August beziehungsweise 1. September Industriekaufleute, Groß- und Außenhandelskaufleute, Industriemechaniker, Mechatroniker und Fachkräfte für Lagerlogistik aus. Zudem werden die dualen Studiengänge Betriebswirtschaftlslehre (B.Sc), Wirtschaftsingenieurwesen (B.Sc und B.Eng) angeboten. Die Bewerberauswahl findet bereits ein Jahr zuvor statt.